Geschichte


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Historische Tätowierung

"Körperbemalung und vor allem Tätowierung,
Brandmarkung und Narbenzeichnung stellen in
ihrer Bedeutung eine überindividuelle -
gleichwohl ans Individuum gebundene
(und dieses dadurch mitbedingende) -
Kodierung gesellschaftlicher Praxis dar."

Stephan Oettermann
"Die Geschichte der Tätowierung in Europa"

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Moderne Tätowierung

In einer Zeit des Körperkults und der Technisierung des menschlichen Organismus durch Genetik, Medizin und Bionik, liegt der Gedanke nahe, Haut als alternative Speichermedium zu verwenden. Dieser Gedanke wird unterstützt durch die gesellschaftliche Akzeptanz und Neuentdeckung des alten bildnerischen Mittels Tätowierung.

"Ihr sollt keine Male um eines Toten willen an eurem Leib reißen, noch Buchstaben an euch ätzen, denn ich bin der Herr."
(Moses 3/19/28)

Dieses Zitat aus der Bibel ist wohl die älteste schriftliche äußerung über Tätowierung. Seit Jahrtausenden wird diese Technik von den Menschen unterschiedlicher Kulturen benutzt um zu kommunizieren und Informationen dauerhaft zu speichern. Und zwar solange sie gebraucht werden - bis zum Tode eines Menschen.

Ob nun die Tätowierung als Maske kosmetische Funktionen übernimmt oder aber als Brandmarkung politisch funkionalisiert wird, stets dient sie der Kommunikation im Sinne von Identität (oder Verdeckung von Identität) und Identifikation.

Im Hinblick auf diese lange Tradition würde es naheliegen, den Körper bzw. die menschliche Haut als Informationsträger und Speichermedium auch im digitalen Zeitalter zu benutzen. Das würde bedeuten, Information in digitaler Kodierung auf der Haut zu speichern und bei Bedarf wieder zu dekodieren. Ein Beispiel für Kodierung und Dekodierung ist der Barcode (EAN) auf Produkten. Interessant wird dieses Verfahren im Bezug auf mobile Kommunikation. Egal an welchem Ort sich der Mensch befindet, ist Information von seinem Körper abrufbar. Und was wichtig ist, die Information ist nach seiner übersetzung (Dekodierung) in alle Welt kommunizierbar.


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